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Fastnachtstanz oder Wiesenfest?

Im Jahre 1852 wurde das Wiesenfest zum ersten mal gefeiert. Leider gibt es dazu kein Quellenmaterial. Die 1886 vom Wiesenfestkomitee beschlossenen Statuten führen im § 1 aus:
 
Deckblatt der Wiesenfest-Statuten

"Das im Jahre 1852 von dem Herrn Pfarrer Fraas als derzeitigen Lokalschulinspektor an Stelle des nicht mehr zeitgemäßen Fastnachtstanzes der Schulkinder gegründete "Wiesenfest" ist ein Kinder- und zugleich ein Volksfest, welches als Ermunterung zu Fleiß und guter Sitte der Kinder alljährlich Mitte des Sommers von der Schuljugend gefeiert wird."
 




 
 
 
Das Wiesenfest sollte die Fastnachtstänze ersetzen, welche von der Schuljugend veranstaltet wurden und häufig gegen die "guten Sitten" verstießen. Auch die fürstlich-reußische Regierung hatte die Fastnachtstänze verboten.
 
Ob mit dem Wiesenfest ein Schützenfest, wie es an anderen Orten üblich war, verhindert werden sollte und ob das Verbot der Gründung einer Schützengesellschaft durch die reußische Regierung damit im Zusammenhang stand, ist quellenmäßig nicht nachweisbar.
 
Pfarrer Friedrich Fraas fand für sein Vorhaben folgende Mitstreiter: Apotheker Albin Schöpf, Kunstfärbereibesitzer Gustav Jäger, Kantor und zweiter Knabenlehrer Karl Blank und Bürgermeister Fasold.
 
 Porträt von Apotheker Schöpf
                                         Pfarrer Friedrich Fraas                    Albin Schöpf
 
 
 
Färbereibesitzer Gustav Jäger Kantor und 2. Knabenlehrer Karl Blank
                                       Gustav Jäger                                          Karl Blank
 
 
 
Ein Komitee bereitete das Wiesenfest vor. Es setzte sich anfangs zusammen aus dem Pfarrer, dem Rektor der Schule mit dem Lehrerkollegium und weiteren 15 Bürgern, insgesamt aus 21 Personen. 1927 umfasste das Komitee 33 Personen. Den Vorsitz führte zunächst der Schulleiter, später der Bürgermeister, sein Stellvertreter war der jeweilige Schulleiter.
 

Zunächst wurde das Fest in den letzten Augusttagen veranstaltet, 1921 verlegte man es auf Anfang Juli. Aber auch schon in früheren Zeiten war das Wetter nicht so, wie man es sich wünschte. 1881 regnete es an beiden Sonntagen. Deshalb wurde es im Karl Köchertschen Saale (Schießhaus, heute stillgelegtes Konsumkaufhaus) abgehalten. Als im Jahre 1888 wegen andauerndem Regenwetter nur 2 Tage statt 3 gefeiert werden sollen, protestierte die Einwohnerschaft und das Komitee musste den Beschluss wieder aufheben.

 

weiter mit:
Das Wiesenfest in alter Zeit

 

 

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