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Historisches

Die Gondelstation im Hag,
- ein historischer Rückblick von Erich Bahner -
  
Schon 1924 gab es in Hirschberg den Gondelfahrerverein. Sein Ziel war es, durch diesen „Volkssport“ zur Gesunderhaltung beizutragen.
 
Unter den Schrebergärten auf der bayrischen Seite der Saale, im sogenannten Leitleinshölzlein, befand sich die Gondelstation.
 
Bis 1945 hat dann die Familie Peetz diese Gondelstation betrieben. Um gute Spazierwege bemüht, baute die Stadt immer im Sommer zwei Stege in die Saale. Der Erste Steg führte von der Steinmühle unterhalb des Wehres zum bayrischen Ufer.
Der zweite Steg wurde bei der Gondelstation auf die Hirschberger Seite über die Lachen gebaut, der auch der direkte Weg zum Hagwirtshaus war und sehr gern begangen wurde.
 
Gondelstation und Hag waren echte Hirschberger Anziehungspunkte. Sonntags konnte man häufig unterhalb der Schrebergärten 50 abgestellte Fahrräder zählen und an der Gondelstation standen die Besucher aus dem weiten Umkreis an. 

Die großen Blechkähne konnten bequem 9 Personen aufnehmen. Sie wurden ein- oder halbstündlich verliehen und trugen Frauennahmen. Außerdem waren die Boote nummeriert. Wenn die Mietzeit abgelaufen war, wurden Sie mit ihrer Nummer von Therese Peetz oder ihrem Mann Heiner mit der Trillerpfeife heimgepfiffen.

Historische Bootspartie am Poetenfels 

Das Anlegen der Boote war grundsätzlich nur an der Gondelstation erlaubt. Ans unbefestigte Ufer anzulegen war verboten. Ebenso war das „ins Boot stellen“ unerwünscht. Darüber gab es Belehrungen. Es sollte vermieden werden, dass jemand „baden ging“. Immer wieder wurden diese Belehrungen nicht befolgt, wie manche Story erzählt. Auch beim Wechsel auf die Ruderbank, wo gleich zwei Personen im Boot standen, kam es zu Badeszenen.
 
Die Lage der Gondelstation war optimal ausgesucht, weil die Gondelstrecke vom Händesteg bis zum Sauzwinger voll einsehbar war. So konnten auch Spritzschlachten und Rammfahrten von Boot zu Boot von der Familie Peetz mit der Trillerpfeife abgeblasen werden. Gut bekannten Bootsmietern wurde eine Verlängerung der Gondelstrecke bis zum Flussbad oder bei hohem Wasserstand bis Buntrocks Garten erlaubt.
 
Hirschberg hatte durch den KdF – Feriendienst (KdF = Kraft durch Freude) viele Sommergäste. Sie wurden in Privatquartieren untergebracht und in den Gaststätten verköstigt. Die Aufenthalte im Hag, in der Haggaststätte und die Gondelfahrten genossen bei ihnen große Beliebtheit. Sonntags und an Feiertagen konzertierte die Stadtkapelle unter der großen Blutbuche im Hag.
 

Aufgeschrieben von Erich Bahner

 

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